Künstler unbekannt, wahrscheinlich George Cruickshank - Elves and the Shoemaker, original aus dem "Book of Fables and Folk Stories" von Horace E. Scudder, Boston: Houghton Mifflin Company, 1915.

Wichtel / Heinzelmännchen

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Viele Kulturen erzählen von kleinen Wesen, die meist in Höhlen oder an geheimen Orten leben und nachts in die Welt der Menschen kommen, um in Häusern, Werkstätten und Ställen Arbeiten für sie zu verrichten. Als Gegenleistung bekommen sie Essen von den Menschen. Manchmal tauschen sie auch ihre Kinder gegen menschliche. Diese kann man nur zurück holen, wenn man das Wichtelkind zum Lachen bringt.

Die Wichtel werden u.a. in der deutschen Übersetzung der Edda, bei den Brüdern Grimm und sogar bei Martin Luther erwähnt. Ähnliche Legenden sind die der Heinzelmännchen und der Querkel vom Staffelberg. Ihre Herkunft liegt wahrscheinlich in den Nissen (Dänemark/Norwegen) bzw. den Tomten (Finnland/Schweden).

Manchmal wird erzählt, dass die Wichtel ihre Arbeit nackt verrichten. Als man ihnen aus gutem Willen Kleidung bereit legte, waren sie beleidigt und halfen von da an nicht mehr. Nur ein herzzereißendes Weinen soll man noch aus ihren Höhlen gehört haben.

Die Wichtel in Kohlrabenschwarz

Die örtlichen Wichtelvereine stehen in Verbindung mit den Hexengerichten. Sie helfen dabei, traumaturgische Tatorte schnell und spurlos zu beseitigen. Der Oberbayrische Wichteldienst ist unter der Nummer 55533 zu erreichen und half dabei, den Keller der Erlöserkirche nach einem Kampf zwischen der SOKO Kohlrabenschwarz und dem besessen Kaschtschai wiederherzustellen. Auch in der Kurzgeschichte „Blut und gerne“ hilft der Wichteldienst auf Erdmanns Bitte hin, Thomas Falbners Haus zu retten, dass über und über mit Brei aus dem magischen Hisetöpfchen bedeckt wurde.

Textquellen: Emmi Böck – „Sagen aus der Hallertau“ / Gisela Schinzel-Penth: „Zwerge, Wichtel und Gnome“

Bildquelle: Künstler unbekannt, wahrscheinlich George Cruickshank – Elves and the Shoemaker, original aus dem „Book of Fables and Folk Stories“ von Horace E. Scudder, Boston: Houghton Mifflin Company, 1915.