Ankündigungsbild zum Hörspiel Kohlrabenschwarz 2. Links unten steht "S2 E5" für Episode 5 von Staffel 2

Staffel 2, Episode 5: Erinnerung

Da die Kikimora ihrer Beute nicht über weite Strecken folgen, können die Mitglieder der SOKO in Susannes altem Gefährt fliehen. Da sie davon ausgehen müssen, dass sie jemand beobachtet, verlegen sie ihr Quartier in den Keller von Franz’ Kirche. Dieser Raum hat schließlich schon zwei Weltkriege überstanden und zwei Ausgänge, was eine Flucht vereinfacht.

Noch während der Fahrt äußert Franz das Bedürfnis, den anderen etwas zu erzählen, doch Erdmann bittet ihn zu warten, bis sie in der Kirche sind. Sie holen wichtige Bücher aus dem Antiquariat, ehe Susanne alle zu Hause absetzt. Das Team hält es für ratsam, sich heimlich nacheinander in die Kirche zu schleichen, um ihr neues Versteck nicht zu verraten.

Kurz darauf versammeln sie sich ebenda. Der Zeitpunkt, in dem Franz sein Geheimnis lüften will, ist gekommen. Schwab versichert seinem Kameraden, dass er seine Hilfe sehr schätzt, egal was nun kommen wird. Nur vor Susannes Zorn warnt er ihn eindringlich. Um Franz’ Erzählung zu verifizieren, stellt Erdmann mithilfe eines Steins eine magische Verbindung zwischen ihm und Schwab her. Wenn Franz die Wahrheit sagt, kann der Andere das Erzählte und auch die Emotionen selbst erleben. Damit Erdmann Verbindung aufrecht erhalten kann, müssen sich die beiden Stirn an Stirn gegenüber sitzen.

Franz erzählt, dass sein wirklicher Name Barabbas Hornhold lautet und er der jüngere Bruder von Benedikt Hornhold ist. Er und sein Bruder haben ihre Mutter nie kennengelernt und wuchsen alleine mit ihrem Vater Balthasar auf einem Hof auf. Mit der Zeit versank Horndold senior immer mehr in seinem Arbeitszimmer bei der Recherche zu seinem Buch “Fast vergessen – Bayerische Märchen und Sagen” und kümmerte sich weder um seine Söhne, noch um die hungernden Tiere am Hof. Auch reagiert er zunehmend aggressiv auf Störungen. Eines Tages beobachten die Jungen, wie ihr Vater ein Buch zum Leuchten bringt. Erdmann äußert sich besorgt über die Erzählung, denn kein Sterblicher sollte magische Bücher besitzen.

Barabbas entwickelt mit der Zeit einen derartigen Hass auf die Bücher, dass er einen Brand im Arbeitszimmer legt. Benedikt kann diesen gerade noch löschen, wird aber vom Vater dabei erwischt und derart grausam bestraft, dass er für Wochen völlig verändert ist. Nur vor dem Jugendamt spielen sie noch die heile Familie, auch wenn die Jungen immer öfter in der Schule fehlen. Die Kinder haben Angst, getrennt zu werden, weshalb sie sich keine Hilfe suchen. Doch dann beginnt auch Benedikt, die Bücher seines Vaters zu lesen und magische Fähigkeiten zu entwickeln. Er kann seinen Vater überwältigen und droht ihm. Barabbas kann seinen Bruder nur davon abhalten, ihren Vater zu töten, indem er ihn mit einem Schemel niederschlägt.

Unter Tränen berichtet Franz, dass ihr Vater sie von da an völlig mied und Benedikt freien Zugriff zu allen Büchern erhält. Bald schon beginnt er damit, ihre Tiere füt ihr Blut zu opfern und wird auch seinem kleinen Bruder gegenüber so grausam, sodass dieser im Alter von zwölf Jahren von zu Hause weg läuft.

Der junge Barabbas schläft vor der Erlöserkirche ein, in deren Keller sie sich gerade befinden. Dort wird er von der damaligen Pfarrerin entdeckt, als ein Rabe neben dem Jungen Radau macht. Der traumatisierte Junge tut so, als hätte er sein Gedächtnis verloren und so tauft ihn die Pfarrerin auf den Namen Franziskus, dem Heiligen, der mit Tieren sprechen konnte. Sie meldet ihn als Waisenkind beim Jugendamt und da sein Vater ihn nicht als vermisst meldet, kommt er in ein Heim, wo er sich außerordentlich wohl fühlt. “Franzsikus” beginnt, exzessiv Sport zu machen und geht im Alter von siebzehn Jahren zur Bundeswehr. Von seiner Familie hört er nichts mehr, bringt aber die Ereignisse um den Blutrausch von Enderfing mit Benedikt in Verbindung.

Während des Kosovo-Krieges hilft Franziskus, zusammen mit den Amerikanern Polizisten auszubilden und geht später zu den Marines in die USA, mit deren Kriegsführung er sich jedoch nicht anfreunden kann. 

Unter einer neuen Identität schließt er sich der Fremdenlegion an. Bei einem Einsatz in Mali rettet er einem hohen Beamten von Interpol das Leben und wird von der Organisation abgeworben. Schließlich kommt er undercover als Pfarrer Franz Hartl nach Rosenheim. In seiner ersten Nacht zurück in der Heimat erscheint Franz sein Vater in der Kirche. Er fleht seinen Sohn um Hilfe an und bittet ihn, nach Hause zu kommen. Balthasar ist inzwischen ein gebrochener Mann. Er weiß, dass er bald sterben wird und will seinem jüngeren Sohn ein Geheimnis übertragen, ein “magnum secretum”. Da Franz keine magischen Fähigkeiten hat, sei es bei ihm sicher.

Die beiden werden von Benedikt überrascht und der Vater schafft es mit letzter Kraft, seinen älteren Sohn kurzzeitig außer Gefecht zu setzen. Als Franz und sein Vater in hoher Geschwindigkeit mit dem Auto fliehen, wird dieses von einem roten Blitz getroffen und kommt von der Straße ab. Franz wird aus dem Wagen geschleudert und liegt schwer verletzt im Gebüsch. Er kann nur noch von Weitem beobachten, wie ein Hippie-Bus am Straßenrand hält und eine Frau versucht, seinem sterbenden Vater zu helfen: Susanne. Der alte Hornhold schafft es noch, ihr das Geheimnis zu übertragen, ohne dass sie es bemerkt. Auch Schwab erinnert sich an diesen Tag, damals waren er und Susanne noch zusammen. Susanne weiß noch, dass ein merkwürdiger Mann an der Straße stand, als sie Hilfe rief.

Hier endet Franz’ Erinnerung, da er damals bewusstlos wurde. Er hatte sich jedoch noch Susannes Nummernschild eingeprägt und sie dank seiner Kontakte bei Interpol ausfindig machen können. Um sie und das Geheimnis zu schützen, hatte er eine Beziehung mit ihr begonnen.

Susanne ist stinkwütend. Als Franz ihr jedoch seine aufrichtige Liebe schwört, verzeiht sie ihm und fällt über ihn her. Die anderen überlassen die beiden ihrer Zweisamkeit und flüchten erstmal in die Teeküche der Kirche.