Staffel 3, Episode 1: Tadel

Stefan Schwab und Altjoff Erdmann finden sich in einer Höhle wieder. Sie stehen der obersten Richterin des Europäischen Hexengerichts gegenüber: Amalia vom Tannenzweig. Die Richterin ist genervt, denn sie hat den Auftrag bekommen, Schwab und Erdmann im Namen der Ewigen Sechs einen ordentlichen Anschiss zu verpassen. Wie Schwab erfährt, sind die Ewigen Sechs die mächtigsten Gesetze der magischen Welt und zugleich Lebewesen. Dies erklärt auch, wieso Erdman der Richterin gegenüber plötzlich erstaunlich unterwürfig ist. Die SOKO Kohlrabenschwarz hat unbewusst gegen das vierte das sechs Gesetze verstoßen: „Lasst die Sterblichen sein ihres eigenen Schicksals Schmied.“ Schwab reagiert wütend, da seiner Auffassung nach die Ewigen Sechs und andere übernatürliche Wesen in seiner Welt Schaden anrichten, Menschen und andere Wesen wie die drei Amazonen in Hornholds Gefängnis töten und gleichzeitig ihrem Schicksal gegenüber gleichgültig sind. Erdmann versucht ihn zu beruhigen, und erklärt ihm, dass die Menschen die taumaturgische Welt selbst erschaffen haben. Immer wenn sie sich etwas nicht erklären konnten, haben sie Geschichten dazu erfunden, die sich mit der Zeit manifestierten. Obwohl die Ewigen Sechs also von den Menschen erschaffen wurden, wollen sie sich trotzdem nicht von ihnen beherrschen lassen, wie das erste Gesetzt klarstellt. Auch menschliche Wesen wie Richterin Amalia werden von der thaumaturgischen Welt beeinflusst, ebenso wie Geister und Wiedergänger.

Einsichtig erkennt Schwab, dass sowohl die Menschen als auch die Magiewesen an der derzeitigen Situation schuld sind und schlägt vor, dass sie das Problem daher auch gemeinsam lösen sollten. Richterin Amalia stellt klar, dass das Hexengericht durchaus nicht untätig geblieben ist. Allerdings sollen die Sterblichen von ihrer Arbeit nichts mitbekommen. Sie verspricht, bei der Auslegung der Gesetze der Ewigen Sechs das ein oder andere Auge zuzudrücken und ihnen Hilfe in Form der Amazonen oder des örtlichen Wichtelvereins zukommen zu lassen. Doch mehr kann sie für die SOKO nicht tun, denn das Hexengericht darf nicht selbst agieren, sondern nur reagieren. Wie Schwab erfährt, war auch Erdmann ehemals ein Ermittler des Hexengerichts, wurde jedoch entlassen, da er tat, was er für richtig hielt und somit gegen die Gesetze verstieß. Da Amalia sich erstaunlich hilfreich zeigt, sind auch Schwab und Erdmann bereit, Ermittlungsergebnisse der SOKO mit ihr zu teilen. Die beiden Männer sind überzeugt, dass Benedikt Hornhold nahe dran ist, das Spiegelherz aus dem Schneewittchen-Märchen mitsamt des mächtigen Dämons in ihm zu finden. Schließlich konnte er sogar die Todlosen davon überzeugen, ihm zu helfen. Zum Glück weiß Hornhold nicht, wer das Geheimnis des Spiegelherzens nach dem Tod seines Vaters, dem letzten Spiegelwächter, übernommen hat. Das macht ihre Verbündete Susanne Ludwig zu einer „scientia corporis“, also einer Geheimnisträgerin, die das Geheimnis selbst nicht kennt.

Hornhold jedoch kann sein Ziel, alle Lebewesen kontrollieren zu können, nur erreichen, wenn er neben allen Scherben auch das Herzstück des Schneewittchen-Spiegels findet. Die einzelnen Scherben sind zwar trotzdem gefährlich, aber nur als Ganzes unendlich mächtig. Bei aller Offenheit hält Erdmann jedoch eine Information vor der Richterin zurück. Diese ist sich darüber vollkommen bewusst, vertraut ihnen jedoch genug, um Erdmann seine magischen Kräfte zurückzugeben. Jedoch muss Schwab als der „Hans“, um den sich alle Ereignisse drehen, mit seinem Blut für sein ganzes Team einen Vertrag unterzeichnen, in dem er für die SOKO bürgt. Wieder zurück in der Erlöserkirche in Rosenheim diskutiert die SOKO darüber, warum Erdmann nichts über ihren gegefangenen Zauberlehrling Marco Gleim erzählt hat. Der Schwarzalb wollte verhindern, dass Marco ein Gefangener des Hexengerichts wird, da er hofft, noch Informationen von ihm zu erhalten. Sie haben den Jungen nach wie vor mit Hilfe eines magischen Steins in der Krypta der Kirche eingeschlossen. Thomas Falbner würde ihn am liebsten der Polizei übergeben, Anna Leitner jedoch vertraut ihrem Vorgesetzten Kroiss nicht und Pfarrer Franz Hartl hat Sicherheitsbedenken für das Polizeirevier. Sie beschließen, Marco gemeinsam zu verhören. Der wütet in seiner Zelle, jedoch kann Erdmann ihn mit seiner zurückgewonnenen Magie in Zaum halten. Der Zauberlehrling wirft dem Team vor, ihn tot in der Höhle in Straubing zurückgelassen zu haben. Nur durch einen Zauber Hornholds konnte er ins Leben zurückkehren. Schließlich berichtet der Junge der SOKO niedergeschlagen, dass er dem Morde nur begangen hatte, da Hornhold seine Mutter bedrohte. Er wollte seinen Meister aus dem Archiv holen, um Rache an ihm zu nehmen. Erdmann zweifelt daran, dass der Zauberlehrling die zahlreichen Jötuntrolle und Kikimora in dem Archiv alleine erschaffen hat. Marco verrät ihnen, dass Hornhold ein Geheimversteck unter einem Bauernhof in Vilshofen bei Landshut hat. Und dass er dort regelmässig mit einem anderen Magier kommunizierte, dem gegenüber er sich sehr unterwürfig verhielt.

Obwohl Erdmanns Bannzauber längst abgelaufen ist, gibt Marco sich geschlagen. Von Schuldgefühlen zerfressen gibt er dem Team eine Botschaft an seine Mutter mit, ehe er sich selbst in eine riesige Eiche verwandelt, die aus der Krypta in den Garten hinaus wächst. Eine taumaturgische Transformation, die nicht mehr rückgängig zu machen ist. Um die gedrückte Stimmung zu lösen, fordert Thomas Stefan zu einem Minigolf-Match in einem verfallenen Golfplatz im Wald heraus. Und er überreicht dem Psychologen sogar feierlich seinen Glücksball, der ihn fast jedes Match gewinnen lässt, ehe ein unerwarteter Besucher zu ihnen tritt: Der Todlose Kaschtschai.