Gestiefelter Kater

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Nach dem Tode eines Müllers fällt an den ältesten Sohn die Mühle, an den zweiten ein Esel und an den dritten ein Kater, der scheinbar bloß dazu taugt, sich aus dessen Fell Handschuhe zu machen. Der Kater stellt jedoch Hilfe in Aussicht, wenn sein neuer Besitzer ihm stattdessen ein Paar Stiefel machen lasse, so dass er sich unter den Leuten sehen lassen könne. So geschieht es. Der Kater fängt nun in einem Sack Rebhühner, überlässt sie dem König des Landes als ein Geschenk seines Herrn, des Grafen, und wird dafür mit Gold belohnt. Später lässt der Kater den angeblichen Grafen „splinternackend“ in einem See baden, den der König mit seiner Tochter auf einer Ausfahrt passiert, und klagt, ein Dieb habe seinem Herrn die Kleider gestohlen. Der König lässt von seinen eigenen Kleidern holen und den vermeintlichen Grafen einkleiden und in der Kutsche mitfahren.

Der Kater eilt voraus und bringt Arbeiter in Feld und Wald dazu, dem später vorbeifahrenden König auf dessen Frage zu antworten, die Ländereien gehörten dem Grafen. Deren wahren Besitzer, einen mächtigen Zauberer, verleitet der Kater dazu, seine Macht zu demonstrieren, dass er sich gar in ein Mäuslein verwandeln könne; um ihn darauf aufzufressen und dessen Schloss für den Müllersohn in Besitz zu nehmen. „Da ward die Prinzessin mit dem Grafen versprochen, und als der König starb, ward er König, der gestiefelte Kater aber erster Minister.“

Motive des Märchens

Das Märchen arbeitet mit einfachen Motiven – wie der Ungerechtigkeit beim Erbgang, der Dankbarkeit des Katers und zuletzt dem Glück, das aus einem schlechter gestellten den wohlhabenden Mann macht – und ist in verschiedenen Varianten überliefert. Schon die Grimms selbst merkten an, auch eine Version des Gestiefelten Katers in Le chat botté von Charles Perrault zu kennen, die mutmaßlich italienische Ursprünge hat und bereits von Giovanni Francesco Straparola aufgezeichnet wurde.

Ursprünge

Schon vor der Grimmschen Ausgabe 1812, erschien von Ludwig Tieck eine Bearbeitung des Märchens 1797 in der gleichnamigen Komödie Der gestiefelte Kater, die jedoch erst am 20. April 1844 in Berlin uraufgeführt wurde. Einige Parallelen finden sich auch in Joseph von Eichendorffs Aus dem Leben eines Taugenichts von 1826, wenngleich es hier der Müllersknabe selbst ist, der loszieht, sein Glück zu suchen. Gustav Falke veröffentlichte 1904 eine weitere Version vom gestiefelte Kater, als Dichtung in 11 Gesängen. Über die Jahre seiner Rezeption, ist der in zahllosen Versionen für Kinder aufbereitete Stoff nicht zuletzt durch einige Verfilmungen einer breiten Öffentlichkeit bekannt geworden.

Spätere Änderungen

Wilhelm Grimm hatte das Märchen laut seiner Notiz offenbar mündlich von Jeanette Hassenpflug. Später strich er es wohl wegen der Ähnlichkeit zu Le Maître Chat ou le Chat botté in Charles Perraults Histoires ou contes du temps passé, avec des moralités: Contes de ma mère l’Oye (1697). Jeanette war Tochter einer französischsprachigen Hugenottenfamilie. Bereits im 18. Jahrhundert waren deutsche Übersetzungen Perraults erschienen. Wilhelm bearbeitete den Text sowohl vor, als auch nach dem Druck selbst weiter. Perraults soziale Antagonismen wurden sublimiert, Wertungen entfielen. Der Text erscheint jetzt als schwankhafte Volkserzählung und wurde mit volkstümlich klingenden Wendungen versehen.

Text: Wikipedia
Bild: KI

Der gestiefelte Kater in Kohlrabenschwarz

… ist ein Katzenwesen namens Aramis, welches aufgrund seiner Gefährlichkeit von den Archivaren in der Wiener Unterstadt eingesperrt wurde. Ein begnadeter Kämpfer, der anscheinend nahezu alles und jeden hasst. Dieser Hass äußert sich üblicherweise in einer gnadenlosen Attacke mit sehr scharfen Krallen.
Aufgrund seines Akzents ist Aramis wohl dem Französischen Original entsprungen.