Stefan Schwab sitzt mit Anna Leitner in einem Restaurant. Am Fenster stehen seine Ex-Frau Susanne Ludwig und ihr neuer Freund Franz Hartl

Episode 3 – Zerteilt

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Alte Geschichten, die alptraumhaft zur Wirklichkeit werden: Inzwischen ist klar, dass in Rosenheim Verbrechen begangen werden, die in Zusammenhang mit Sagen und Märchen stehen. Aber wie kann das sein?

Vorsicht, Spoiler ohne Ende! In dieser Episodenbeschreibung wird die Handlung detailliert beschrieben. Lesen auf eigene Gefahr 🙂

Mord mit Ziegenfell

Episode 3 beginnt mit der Aussage einer schockierten Zeugin. Sie erzählt Schwab, welche furchtbare Beobachtung sie im Arbeitsamt machen musste: Ein unheimlicher, schlecht riechender Mann hat sich im Warteraum neben sie gesetzt und immer wieder die gleiche Melodie gesummt. Als seine Nummer aufgerufen wurde, legte er seinen Mantel ab, unter dem er nur ein blutiges Ziegenfell trug. Er nahm eine altertümliche Waffe aus einer Tasche und tötete damit vor den Augen der Zeugin den Arbeitsamt-Mitarbeiter.

Diese Waffe, die der Mann mit dem Ziegenfell genutzt hat, entpuppt sich später als die Reuthaue, mit der 1922 in Hinterkaifeck mehrere Menschen ermordet wurden. Wir erinnern uns: Genau dieser Gegenstand ist zusammen mit einem Ziegenfell in Episode 2 auf mysteriöse Weise aus einer Aservatenkammer verschwunden.

Das Ende der offiziellen Zusammenarbeit

Nach den Ereignissen der letzten Zeit, bei denen immerhin ein Verdächtiger und eine Antiquarin gestorben sind und eine Lagerhalle eingestürzt ist, muss Kroiss nun doch reagieren. Er lädt Anna Leitner, Franz Hartl, Thomas Falbner und Stefan Schwab vor, um sie zur Rede zu stellen.

Nach einer ordentlichen Standpauke kann Schwab die Klappe nicht halten und stellt seinerseits Kroiss zur Rede, der ihn von allen weiteren Ermittlungen ausschließt. Obwohl Anna Leitner die dringende Weisung hat, keine Zivilist*innen mehr in die Ermittlungen einzubeziehen, entschließt sie sich, weiter mit Susanne, Franz und Stefan zusammenzuarbeiten. Thomas Falbner entscheidet sich jedoch dagegen.

Der bluadige Damerl

Beim gemeinsamen Gespräch fallen Franz Parallelen zu einer weiteren Geschichte auf: Die Taten passen zu dem, was in der Geschichte vom bluadigen Damerl oder vom blutigen Thomas erzählt wird. Mit einem blutigen Ziegenfell bekleidet richtet er der Legende nach Menschen, die sich versündigt haben.

Ein möglicher Unterschlupf lässt sich ebenfalls schnell ermitteln: Direkt in der Nähe des früheren Hofs Hinterkaifeck stehen die Ruinen einer Kapelle, die dem heiligen Thomas geweiht war. Franz, Anna, Stefan und Susanne machen sich auf den Weg dorthin.

Vor Ort finden sie tatsächlich den „blutigen Thomas“, einen arbeitslosen Metzger. Er hat sich mit den Morden an Menschen gerächt, die er verantwortlich für seine Situation macht. Die vier inoffiziellen Ermittler*innen belauschen ein Telefonat, in dem der blutige Thomas beklagt, dass das Ziegenfell an Macht verloren habe. Er wolle weiter morden. Während dieses unheimlichen Gesprächs malt er mit seinem eigenen Blut Symbole an die Wände, und wieder geraten sie vor Schwabs Augen in Bewegung.

Loyalitäten, ein Toter und ein seltsamer Anruf

Anna Leitner ruft Hilfe bei der Polizei. Eigentlich müsste sie Falbner benachrichtigen. Sie entscheidet sich jedoch, stattdessen die Polizist*innen Nadjia Saleh und Chris Oberreuther zur Unterstützung zu bitten. Diese kommen, ohne zu zögern.

Derweil bleibt die Beschattung an der Kapelle jedoch nicht unbemerkt. Der blutige Thomas greift Schwab und die anderen an und lässt sich selbst von Schusswunden nicht aufhalten. Das Ziegenfell scheint doch noch über einige Macht zu verfügen … Franz bringt ihn schließlich zur Strecke, indem er die Glocke der Kapelle auf ihn fallen lässt. Dagegen kann auch das magische Ziegenfell nichts mehr ausrichten, aber es gibt einen weiteren Todesfall, in den die vier verwickelt sind.

Nun kommt auch Thomas Falbner an den Tatort. Dass er übergangen wurde, gefällt ihm gar nicht. Schwab macht ihm umgekehrt Vorwürfe, sich vor Kroiss zu ducken und damit alle in Gefahr zu bringen. Die Freundschaft von Falbner und Schwab hat in der letzten Zeit einen kräftigen Dämpfer abbekommen, der sich jetzt im Streit Bahn bricht.

Als Schwab sich nach der Auseinandersetzung in den Wald zurückzieht, um sich kurz abzuregen, wird er von einer unbekannten Nummer angerufen. Sein Gesprächspartner weiß eindeutig eine Menge von den Fällen und von Schwabs Beteiligung, aber er weigert sich, etwas von sich preiszugeben. Dass Schwab auflegt und ihn bei weiteren Gesprächsversuchen wegdrückt, hat Folgen: Sekunden später wird Schwab im wahrsten Sinne des Wortes vom Erdboden verschluckt.

Text von Birgit Oppermann

Foto: © Paramount+