Im Fair Café sitzen Stefan Schwab, Anna Leitner und Susanne Ludwig mit Altjoff Erdmann am Tisch. Franz Hartl trägt sein Kollarhemd und steht weiter hinten an einen Schrank gelehnt.

Episode 5 – Versunken

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Einzelfälle sind die Verbrechen mit Märchenbezug längst nicht mehr. Dahinter scheint ein tieferer Plan zu stecken, den die Ermittelnden dringend entschlüsseln sollten, bevor es noch mehr Tote gibt.

Vorsicht, Spoiler ohne Ende! In dieser Episodenbeschreibung wird die Handlung detailliert beschrieben. Lesen auf eigene Gefahr 🙂

Das OHA-Prinzip

Chris, Nadjia, Schwab und Anna stecken in einer Vision fest und wähnen sich auf einem Mauervorsprung über einem bodenlosen Abgrund. Erdmann (in Polizeiuniform) kommt genau zum richtigen Zeitpunkt, um sie zu retten. Später in Annas Auto erklärt Erdmann das OHA-Prinzip: Ort, Herkunft und Artefakt spielen bei der Erweckung von Märchen eine zentrale Rolle.

Ist eine Person mit historischen Personen in einer Geschichte verwandt (Herkunft)? Befindet sie sich in der Nähe des ursprünglichen Geschehens (Ort)? Und besitzt sie einen Gegenstand aus der Geschichte (Artefakt)? Je mehr dieser Faktoren zutreffen, umso mehr magische Energie fließt durch die betroffene Person. Das also steht hinter dem Kraxelmann, Gotthold dem Schmied und dem Bluadigen Damerl. Und auch hinter der Perchta?

Nicola, die wahrscheinlich eine Perchta ist, befindet sich weiterhin auf der Flucht. Und sie scheint eine weitere Person auf dem Gewissen zu haben: Ihr Freund Carsten wird tot in ihrer Wohnung aufgefunden, den Mund voller ungekochter Spaghetti. Die Badewanne1 der Wohnung ist voller rot-bräunlichem Wasser und aus diesem taucht unerwartet Nicola auf. Sie kann sich an nichts erinnern, weder an Carstens Tod noch an den ihres Kollegen.

Im Gespräch mit Schwab und Franz ist Nicola zunächst sehr klar. Doch dann greift sie Franz an. Er sei sündig und ein Lügner und müsse dafür bestraft werden. Ihre Berührung bringt die Strafe, so viel wissen Schwab und die anderen inzwischen. Franz bringt die Perchta dazu, sich selbst am Hals zu berühren, und sie fällt in einen Zustand zwischen lebend und tot, zwischen schlafend und wachend.

Wer sind Sie, Schwab?

Erdmann fragt Schwab nach diesem Erlebnis, wer oder was er sei. Ein Prinz, ein Ritter, etwas ganz anderes? Zunächst will Erdmann nicht erklären, was er damit meint. Doch gute Gesellschaft und der eine oder andere Likör bringen ihn schließlich doch zum Erzählen. Gegenüber von Anna, Susanne, Franz und Schwab zeigt er sich in einer wahren Gestalt als Schwarzalb. Obwohl es ihm verboten ist, sich in die Probleme der Menschen einzumischen, möchte er sie nicht mit dem Erwachen alleine lassen.

Er erklärt ihnen weitere Details zu den Märchen, zur magischen Welt und den Artefakten. Dabei berichtet er auch, dass bisher nur niedere Artefakte zum Einsatz kamen. Alle mächtigeren Artefakte seien jedoch sicher verwahrt, in je einem Archiv pro Kontinent. Um Zweifel von Franz und Susanne auszuräumen, ruft er seine Freundin Antigone an, die für das europäische Archiv in Wien zuständig ist. Doch Antigone geht nicht ans Telefon. Höchst beunruhigt bricht die ganze Gruppe in Susannes VW-Bus nach Wien auf. Unterwegs stellen sie die These auf, dass jemand magische Energie zu sammeln scheint, für welchen Zweck auch immer.

Hans und die Hexe

Am Archiveingang auf einem Wiener Friedhof eröffnet Erdmann, dass all die Vorkommnisse irgendwie mit Schwab verbunden sein. Deshalb könne nur er ein magisch verschlossenes Tor durchschreiten. Doch von ihm unerwartet gelingt das auch Susanne. Sie spielt also ebenfalls eine wichtige Rolle in Schwabs Geschichte, doch welche genau?

Auf dem Weg nach unten ins Archiv legt Erdmann sich fest: Schwab ist ein Hans, wie der in Hans im Glück oder in vielen anderen Geschichten. Er stolpert als Spielball größerer Mächte durch das Geschehen, wächst dann aber über sich hinaus, findet originelle Lösungen und wird dafür belohnt. Und Susanne? Die entpuppt sich als Hexe, auch wenn sie sich lieber als Fee gesehen hätte.

Im Herzen des Archivs werden die schlimmsten Befürchtungen wahr: Antigone und die anderen Bewahrer*innen sind tot und ein wichtiges Artefakt ist verschwunden: die Flöte des Rattenfängers von Hameln. Wenn es von der passenden Person oder am richtigen Ort genutzt wird, droht Furchtbares.

Text von Birgit Oppermann

Foto: © Paramount+

  1. Nerdwissen: Das ist die Badewanne von Hoaxilla ↩︎