Ein Wahnsinniger, der sich benimmt wie eine Sagengestalt … Was wie ein gruseliger, aber einzigartiger Vorfall klingt, scheint nur ein Teil eines viel größeren Problems zu sein …
Vorsicht, Spoiler ohne Ende! In dieser Episodenbeschreibung wird die Handlung detailliert beschrieben. Lesen auf eigene Gefahr 🙂
Zwei unerklärliche Diebstähle und ein Mord
Kaum ist das Drama um den Kraxelmann zu Ende, passieren die nächsten seltsamen Dinge in der Umgebung Rosenheims. Dabei beginnt es zunächst ganz harmlos …
Schwab verliert beim Minigolf gegen seinen Freund Falbner und schuldet ihm einen Gefallen. Zähneknirschend sucht er Falbners Onkel Alois auf, der ein kleines Heimatmuseum in der Nähe betreibt. Dort ist ein uraltes Buch verschwunden: die Hexenbibel in unentschlüsselter Geheimschrift. Besonders seltsam: Der Raum, in dem die Hexenbibel lag, hat keine Fenster und nur eine einzige fest verschlossene Tür als Eingang. Eigentlich völlig unmöglich, aus diesem Raum etwas zu stehlen …
Als Schwab Anna Leitner gegenüber einen unerklärlichen Diebstahl andeutet, meint sie, er sei bereits über die aktuellsten Vorkommnisse informiert und erzählt: Aus der Aservatenkammer in Schrobenhausen ist ebenfalls ein Gegenstand verschwunden. Auf unerklärliche Weise fehlt dort plötzlich die Tatwaffe des 100 Jahre zurückliegenden Mehrfachmordes in Hinterkaifeck. Besonders seltsam: Auf den Videos der Überwachungskameras sind genau die gleichen Störungen zu sehen wie auf denen, die den Kraxelmann hätten aufnehmen sollen. Einen logischen Grund kann es für so etwas eigentlich nicht geben.
Während Schwab und Anna Leitner noch beim Kaffee und ihren Gesprächen zusammensitzen, werden sie zu einem neuerlichen Tatort gerufen: Ein grausiger Mord ist passiert, ausgeführt von einem Mann in einem Ziegenfell und mit äußerst merkwürdigem Verhalten.
Gotthold der Schmied
Schon beim Betrachten des blutigen Tatorts beschleicht Schwab ein seltsames Gefühl. Wieder scheinen sich seltsame Muster aus Blut vor seinen Augen zu bewegen. Dass es einen Zusammenhang zum Kraxelmann geben muss, wird spätestens mit der Ankunft eines Fahrradkuriers klar. Er bringt Schwab ein Märchenbuch. Und nicht irgendeines, sondern ein Exemplar genau des Buches, das in der Hütte des Kraxelmanns lag. Die Seiten beim Märchen „Gotthold der Schmied“ sind eingeknickt.
Gotthold der Schmied soll der Geschichte nach einen Türknauf erschaffen haben, der in jeder Wand eine Tür erscheinen lassen kann. Dem Buch liegt die Visitenkarte eines Antiquitätenladens bei. Und genau dort, so erfahren Schwab und Franz von der Antiquarin, wurde vor Kurzem ein Türknauf verkauft.
Die Überwachungskamera hat alles aufgezeichnet, doch auch sie zeigt wieder die schon bekannten Störungen, genau in dem Moment, in dem der Käufer sich zum Bild umdreht. Sein Begleiter ist jedoch auf dem Video gut zu erkennen. Anna Leitner und Schwab finden ihn im Computersystem der Polizei. Er trägt den Nachnamen Gotthold.
Ein Einbruch, ein Beinahe-Unglück und ein weiterer Mord
Anna Leitner ist noch nicht bereit, an die Wahrheit hinter den Geschichten zu glauben und Gotthold aufgrund eines alten Märchens beschatten zu lassen. Schwab bittet also wieder Pfarrer Franz Hartl um Hilfe, den neuen Freund seiner Ex-Frau Susanne. Gemeinsam beobachten sie Gotthold in der kommenden Nacht und folgen ihm zu einer Lagerhalle. Tatsächlich verschafft er sich dort Zutritt, indem er mit seinem Knauf eine Tür in der Mauer erscheinen lässt.
In der Hoffnung, das Unerklärliche beim nächsten Mal auf Video aufnehmen zu können, steigen sie aufs Dach der Lagerhalle und beobachten Gotthold durchs Fenster. Doch Gotthold entdeckt sie. Mit seinem Knauf lässt er eine Tür in einem tragenden Balken entstehen und bringt die Halle dadurch zum Einsturz. Schwab kann sich retten, aber Franz wird mit dem einstürzenden Dach in die Tiefe gerissen und verschüttet. Schwab rechnet schon fast nicht mehr damit, ihn lebend zu finden. Doch wie durch ein Wunder taucht Franz nur leicht verletzt unter den Trümmern auf.
Ende gut, alles gut? Noch längst nicht. Kaum ist Franz aus der eingestürzten Lagerhalle geborgen, bekommt Schwab einen Anruf von Anna Leitner. Die Antiquarin, die Gotthold den Türknauf verkauft hat, ist tot. Es sieht fast so aus, als hätte man ihren Oberkörper geöffnet wie eine Tür …
Text von Birgit Oppermann
Foto: © Paramount+