Stefan Schwab und Thomas Falbner spielen Minigolf in einem Wald. Thomas kniet neben einem Gartenzwerg und versucht die beste Bahn für seine Kugel zu finden.

Episode 1 – Böser Bub

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In Rosenheim werden in kurzer Zeit mehrere Jugendliche entführt. Psychologe Stefan Schwab schaltet sich in die Ermittlungen ein, wird aber plötzlich mit ganz und gar unerklärlichen Dingen konfrontiert …

Vorsicht, Spoiler ohne Ende! In dieser Episodenbeschreibung wird die Handlung detailliert beschrieben. Lesen auf eigene Gefahr 🙂

„Du bist ein ganz ein böser Bub!“

Die erste Episode von Kohlrabenschwarz beginnt mit der Entführung eines Jugendlichen in Rosenheim. Sein Kumpel beobachtet aus einiger Entfernung, wie ein weißer Lieferwagen neben Simon hält und jemand ihn mit einer Schlinge in den Wagen zerrt. Die Polizei verzweifelt langsam, denn Simon ist nicht der einzige verschwundene Jugendliche. Von sieben weiteren Teenagern fehlt jede Spur und bisher gibt es keine Anhaltspunkte über ihren Verbleib. Polizeipräsident Eberhard Kroiss versucht, die Sache unter Verschluss zu halten, doch es muss dringend etwas geschehen.

Kriminalpolizist Thomas Falbner, der mit dem Fall betraut ist, bittet seinen Freund Stefan Schwab um Hilfe. Schwab hat schon früher als beratender Psychologe für die Polizei gearbeitet, es dabei jedoch das eine oder andere Mal mit seinem Einsatz übertrieben, sodass schließlich seine Ehe daran zerbrochen war. Bei mehreren verschwundenen Teenagern zögert er jedoch nicht lange und sagt Unterstützung zu.

Wenige Spuren und ein grausiger Verdacht

Die Nachforschungen ergeben jedoch unerfreulich wenig. Simons Kumpel Jonas kann nur wenige Details liefern und die Kameraaufnahmen brechen ausgerechnet an der wichtigsten Stelle ab und zeigen eine seltsame Störung. Auch die Eltern der anderen verschwundenen Kinder können nur wenig zur Tat beitragen. Die einzige Verbindung zwischen den Jugendlichen scheint zu sein, dass sie alle als schwierig gelten.

Aus Sparsamkeit quartiert sich Schwab am Abend bei seiner Exfrau Susanne ein und lernt dort ihren neuen Freund kennen, den Pfarrer Franz Hartl. Bei dem einen oder anderen Glas Wein erzählt Schwab von den Ermittlungen und den seltsamen Ungereimtheiten. Franz fühlt sich an eine Legende erinnert und erzählt vom Kraxelmann. Diese Sagengestalt fängt „böse“ Kinder mit einer langen Stange, trägt sie in seinem Korb in den Wald, frisst sie auf und lässt ihre Überreste im Sumpf verschwinden. Alle Details passen zu den Fällen. Womöglich spielt hier ein wahnsinniger Täter die volkstümliche Geschichte nach? Und wenn ja, hat er dann auch vor, die Teenager zu töten und zu fressen?

„Dies ist ein Ort der Ernte“

Polizeipräsident Kroiss will von den alten Märchen jedenfalls nichts hören und dieser Idee schon gar nicht nachgehen. Es bleibt also an Schwab, Susanne, Franz und der Polizistin Anna Leitner hängen, sich auf die Spur des Kraxelmanns zu begeben. Anhand der Beschreibungen in Franz‘ Märchenbuch und weiterer Hinweise finden sie einen Ort in der Nähe, der zum Unterschlupf des Kraxelmanns passen könnte. Er liegt in der Nähe von Rosenheim tief im Wald, an einem Sumpf und auf den Satellitenbildern ist eine Hütte zu sehen.

Während die restlichen Polizeikräfte die städtische Umgebung absuchen, fährt das Grüppchen um Schwab zur einsamen Waldhütte und findet dort tatsächlich die entführten (und ziemlich verwirrten) Kinder. Sie wirken abwesend und murmeln immer wieder den gleichen Satz vor sich hin: „Dies ist ein Ort der Ernte.“

„Was bist du eigentlich für ein Pfarrer?“

Leider finden Schwab und Franz nicht nur die entführten Teenager, sondern auch den Kraxelmann, der sich seine Beute nicht so leicht abjagen lässt und Franz sogar ein Stück aus der Schulter beißt. Ein Schuss aus Franz‘ Pistole – abgegeben von Schwab – beendet die Geschichte des Kraxelmanns noch immer nicht ganz. Erst als Franz einen Löffel in seinem Hals versenkt, sind Franz, Schwab und die Jugendlichen gerettet.

Dass er hier in etwas völlig Absurdes hineingeraten ist, wird Schwab spätestens klar, als er die Hütte noch einmal in Augenschein nimmt. Geheimnisvolle Ornamente aus Blut zieren die Wände und beginnen sich vor Schwabs Augen plötzlich zu bewegen. Zwischen unzähligen Kerzen liegt ein Märchenbuch, aufgeschlagen beim Kapitel „Der Kraxelmann“. Und eine Vision des toten Kraxelmanns flüstert ihm ins Ort: „Es beginnt …“

Text von Birgit Oppermann

Foto: © Paramount+