In einem nur durch Kerzen beleuchteten Raum sitzt der gut gekleidete Altjoff Erdmann sitzt in einem Sessel und hat eine Sanduhr in der Hand. Um ihn herum stehen Stapel alter Bücher. Im Hintergrund ist ein volles Bücherregal mit viele weiteren Büchern. Rechts sind die Umrisse von Stefan Schwab zu sehen.

Episode 4 – Zwei Finger

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Schlimm genug, dass es immer mehr mysteriöse Verbrechen mit Sagen-Bezug gibt: Psychologe Stefan Schwab scheint bis zum Hals in die Vorfälle involviert zu sein, ohne den Grund dafür zu kennen.

Vorsicht, Spoiler ohne Ende! In dieser Episodenbeschreibung wird die Handlung detailliert beschrieben. Lesen auf eigene Gefahr 🙂

Geschichten steigen aus dem Boden

Episode 3 endete damit, dass Schwab buchstäblich vom Erdboden verschluckt wurde. Völlig unerwartet taucht er nun in einem seltsamen Raum auf. Gerade stand er noch im Wald, jetzt findet er sich zwischen Schädeln, Büchern und altertümlichen Möbeln wieder. In einem Sessel sitzt der Anrufer von eben, der sich als Erdmann vorstellt. Er fragt Schwab nach den Märchen im Buch, das er ihm hat zukommen lassen. Schwab solle jede Seite gründlich lesen, denn das blutige Erwachen habe begonnen und jede der Geschichten könne demnächst furchtbare Wirklichkeit werden. Schwab, so sagt er, sei in die Geschehnisse verflochten, doch Erdmann wisse noch nicht genau, wie.

Das Gespräch wirft mehr Fragen auf, als es Antworten gibt. Schon nach wenigen Minuten schickt Erdmann Schwab zurück in den Wald, und zwar auf dem gleichen Weg, wie er gekommen ist: mit einem Tunnelwurm.

Psychologische Hilfe

Zu Hause beginnt Schwab, sein Wissen zusammenzutragen und erstellt ein wildes Schaubild an seiner Wand. Susanne, die ihn am nächsten Morgen besucht, zweifelt langsam an seinem Verstand. Sie ist gekommen, um Stefan zu sich und Franz zu holen. Dort soll er für ein Weilchen im Gästezimmer wohnen. Sie weiß, dass er dazu neigt, sich viel zu sehr in seine Fälle zu stürzen und dabei das Gefühl für die eigenen Bedürfnisse komplett zu verlieren. Schwab lehnt ab, zumindest vorerst. Dass mit ihm möglicherweise etwas nicht stimmt, ist ihm aber auch selbst klar. Er lässt sich von Kopf bis Fuß ärztlich durchchecken, gefunden wird jedoch nichts.

Nicht nur Schwab braucht Hilfe und Antworten, sondern auch Nicola, eine Freundin und Kollegin von Anna Leitner. Auf ihre Empfehlung hin sucht sie Schwab in seiner psychologischen Praxis auf, weil es ihr emotional nicht gut geht. Beim Händedruck sieht Schwab beunruhigende Bilder. Nicola erzählt von ihren Schlafproblemen und schlechten Träumen. Sie träumt von einem Mann, der sie anstarrt und dann plötzlich händeweise Steine isst. Das nächste Unheil bahnt sich an.

Verrat und Vertrauen

Später trifft sich Schwab wieder mit Anna Leitner. Sie erzählt, dass jemand aus dem Revier anscheinend vertrauliche Daten herausgibt, die dann für Drohbriefe genutzt werden. Nicola ist in die Ermittlungen involviert. Ein paar unbeholfene Annäherungsversuche später werden die beiden von Nadjia Saleh zu einem neuen Tatort gerufen:

Gotthold wurde aufgefunden, tot und mit dem ganzen Mund voller Steine. Sie und Chris Oberreuther handeln gegen die ausdrücklichen Anweisungen von Falbner, halten es aber für wichtig, dass Anna und Schwab sich den Fall anschauen. Sie sind überzeugt, dass sie irgendwie in diese seltsamen Geschichten verwickelt sind. Die kleine Gruppe aus inoffiziellen Ermittelnden hat zwei neue Verbündete gewonnen.

Wenn die Percht umgeht

Weil der Todesfall genau wie das aussieht, was Nicola in ihren Träumen sieht, ruft Anna bei ihr an. Sie erzählt, dass sie mit ihrem Freund mal wieder Streit hatte, er aber gleich zum Reden vorbeikommen will. Alles scheint in Ordnung zu sein.

Auf der Rückfahrt nach Hause hält Schwab an, um das Märchenbuch zurate zu ziehen. Er findet ein Gedicht über die Perchta. Sie führt Menschen im Traum ihre Sünden vor und daraufhin richten sie sich selbst. Erdmann ist nicht zu erreichen, aber Schwab bittet ihn um einen Rückruf. Leider kommt dieser gerade dann, als Schwab mit Susanne telefoniert und das Gespräch nicht gleich beenden kann. Das übernimmt dann ein Tunnelwurm, der Schwab direkt aus dem Auto frisst. Durch das Gespräch mit Erdmann und Schwabs weitere Nachforschungen wird klar: Die Parallelen zu Nicolas Traum sind unübersehbar.

Noch deutlicher wird das, als Nicola am nächsten Tag verhaftet wird. Sie ist im Revier neben einem toten Kollegen aufgewacht. Er scheint derjenige gewesen zu sein, der die Daten aus dem Revier geleakt hat und sie hat sich selbst unter Mordverdacht gestellt, obwohl sie sich an nichts erinnern kann. Wieder einmal muss Schwab Kroiss Rede und Antwort stehen. Nicola entkommt derweil auf seltsame Weise aus dem Verhörraum. Nadjia und Chris sind in einer Vision gefangen, die auch Schwab und Anna mit hineinzieht. Sie finden sich auf einem schmalen Mauervorsprung über einem bodenlosen Abgrund wieder …

Text von Birgit Oppermann

Foto: © Paramount+